Extrem!
Montenegro hat nicht nur die wunderschönen Berge und das ewige Meer als Extreme, sondern auch die Menschen sind so unterschiedlich wie Urlauber und Flüchtlinge – das ist keine Metapher.
Urlaub
Wie die Ölsardinen in der Büchse – nur nicht ganz so nervig wie deutsche Durchschnitts-Touris – liegt hier gefühlt ganz Bosnien und Serbien am Strand. Urlaub machen wie die Einheimischen in einem der schönsten Länder der Welt.
Und die einzige Frage die bleibt ist, warum ist der deutsche Tourist noch nicht auf die Idee gekommen hier ein paar schöne Stunden zu verbringen:
Flüchtlingskamp
Ein Eindruck.
Es sieht nicht gerade schlimm aus.
Es sieht schlimm aus.
Beides zu sagen wäre falsch.
Vielleicht gewöhnt man sich mit der Zeit daran, dass Menschen keinen Strom und kein Wasser haben, darum ist ein Eindruck schwer zu beschreiben.
Kamp Konik ist mit über 1500 Menschen das größte Flüchtlingscamp in Europa, mittlerweile über 15 Jahre alt und beherbergt Flüchtlinge aus dem Kosovokrieg – hauptsächlich Roma und Egypter.
Das, was wirklich erschreckend ist, sind nicht die Baracken, nicht die ungekämmten Kinder oder der Gestank nach Müll.
Erschreckend ist für mich die Perspektivslosigkeit.
Es ist die gleiche Geschichte, die sich überall auf dem Balkan und auch in Deutschland und Europa abspielt. Aber vielleicht nochmal in einer anderen Dimension.
„Ohne Pass bist du nichts.“
Ohne Pass, keinen Job. Ohne Job, keine Wohnung. Ohne Job und Wohnung, keine Chancen.
Ohne Pass keine Legalität.
Es ist kompliziert, warum der Pass oder die richtige Registrierung fehlt.
Doch nicht einmal die mit Pass können zurück in ihre Heimat, denn dort stoßen sie auf das gleiche Problem: Keine Wohnung, kein Job.
Und die Regierung hilft nicht.
„Was müsste man tun?“
Eine schwierige Frage.
Die Antwort:
„Don’t let them build ghettos.“
Lasst sie keine Ghettos bauen. Ein Anfang.
Danke an überfreundliche Hosts, an die Organisatoren des Hilfstransports von Schüler Helfen Leben und Help e.V. und an einen beeindruckenden Pfarrer aus dem Flüchtlingskamp für seine Weisheiten.