Silvester ist in Bosnien bei manchen wie das zweite oder gar das erste Weihnachten.
Schließlich gibt es dank drei hauptvertretenen Religionen keinen gleichen Termin für Weihnachten, geschweige denn überhaupt Weihnachten und so wird das gesammtgesellschaftliche Ereignis eben auf einen anderen Tag verlagert und in aller Munde ist Neujahr.
Schon seit Wochen gibt es in jedem Supermarkt so genannte „Paketice“ – kleine Päckchen – zu kaufen, die mit allerlei Süßkram und Minispielzeugen gefüllt sind.
Zuhause zu finden sind die Paketice für die Kinder dann unter dem Neujahrstannenbaum, der hier ganz traditionell aus Plastik ist.
Ähnliche Tradition – anderes Datum.
Mehr gibt es hier in Bijeljina an diesem Tag aber dann doch nicht und auch nicht jeder bleibt bis ganz zum Schluss auf.
Warum? Naja, meint meine Kollegin, immerhin haben wir ja noch ein Neujahr, zwei Wochen später.
In der Hauptstadt gibt es allerdings nur ein Neujahr. Oder es kommt eben darauf an, wen man fragt.
Der serbisch-orthodoxe Teil der Bevölkerung, der in Sarajevo nur zu einem kleinen Teil vorhanden ist, feiert Neujahr noch einmal am 14.Januar, denn sie folgen dem julianischen Kalender, der zwei Wochen hinterher hinkt und weshalb Weihnachten hier bei manchen nicht am Jahresende sondern eben am Jahresanfang gefeiert wird.
Doch zurück zum eigentlichen Silvester-Abend.
In Sarajevo ist was los!
Auf einem Platz spielen Bands und es wird erzählt, dass dieses Jahr das erste von der Stadt gestellte Feuerwerk gibt und das ist dann auch garnichtmal so lang.
Doch was soll’s der echte Bosnier ist an diesem Tag sowieso auf einer Hausparty… ;)
Franzi in Bosnia 